8 Länder in 8 Tagen

Griechenland, Türkei •

Kaum losgefahren kommen wir bereits nach Kavala, wo wir ein römisches Aquädukt sowie eine Burg aus dem Mittelalter bestaunen. Auf dem weiteren Weg kommen wir zufällig an einer der bedeutendsten religiösen Stätte Griechenlands vorbei: Манастир Свети Николай. Dort erbeten wir einerseits Segen für die kommenden Wochen, andererseits erhalten wir den Tipp von einem Reiseführer, dass in der Türkei mit dem Motorrad überall rechts überholt werden kann. Dies wird sich bald als sehr nützlich im Istanbuler Verkehrschaos erweisen…

Mit dem problemlosen Grenzübertritt in die Türkei sind wir im achten Land unserer Reise angelangt (Italien, Slowenien, Kroatien, Bosnien, Montenegro, Albanien, Griechenland, Türkei) und werden bereits am ersten Abend auf einem Bauernhof herzlich empfangen. Neben der Wiese, auf der wir unser Zelt aufstellen dürfen, steht ein kleiner Hangar für Bauarbeiter, der sich als Restaurant für die Männer der ganzen Region entpuppt. Wir sind zu türkischem Tee (Çai), Brot (Ekmek), Käse (peynir) und Wurst (salam) eingeladen und sind froh um die Wärme in diesem Hangar - wortwörtlich und menschlich! Da unsere 2-3 Wörter Türkisch nicht für eine differenzierte Kommunikation ausreichen, behelfen wir uns mit dem Ohne-Wörter-Wörterbuch, Google-translate und Händen und Füssen.

In der Zwischenzeit sind wir in der 17-Millionenstadt Istanbul angekommen und über den Bosporus von Europa nach Asien gelangt. Für zwei Nächte sind wir bei Thomas eingeladen, einem Soziologieprofessor, der hier seine zweite Heimat und mehr gefunden hat. Er führt uns zu den schönsten Orten der Stadt und was fast noch wichtiger ist: er lässt uns warm duschen, Wäsche waschen und in einem grossen Bett schlafen! Dass wir tatsächlich Warmduscher sind, wird uns klar, als wir Janoschs Kollegen Joel und seine Freundin Penny treffen - Joel ist mit dem Velo auf dem Weg von Bern nach China!

Klar als Touristen erkennbar locken wir sofort eine Gruppe Studenten an, die für den Englischunterricht Interviews machen müssen. Keine Frage, nach 10 Minuten sind sie um 3 Interviews reicher und wir haben unsere gute Tat für heute getan. Auf dem Weg zurück begegnen wir einer Gruppe tanzender Anti-Erdogan Demonstrantinnen, was wir aufgrund der Medienberichterstattung in Westeuropa kaum für möglich hielten. Dies führt wieder einmal vor Augen, dass auch die europäische Berichterstattung subjektiv ist. Ein letztes Treffen mit Joel und Penny, ein gemütliches Abendessen mit Thomas und Sibel im Viktor Levi, ein Rücklicht für Janosch und schon gehts weiter…