Balkanroute
Dubrovnik - noch etwas verschlafen zwar, aber ohne Zweifel ein Highlight unserer bisherigen Tour. Mächtig und stolz, die stark befestigte Stadt, die unter anderem ‘Game of Thrones’ als Kulisse diente. Ein starker Gegensatz zu den sehr armen Gebieten Montenegros und Albaniens, die wir danach durchquerten. Als wir am Grenzposten zwischen diesen beiden Ländern vergeblich auf einen schönen Stempel im Pass warteten - Stempel gibts nicht mehr: “systema moderna!” - stürmte ein junger Mann aus der Grenzwache Richtung Albanien. Hinter ihm ein Dutzend Polizisten, zu Fuss oder im Auto mit quitschenden Reifen, der Mann ein von Interpol gesuchter Verbrecher. Die Verfolgung dauerte nicht lange, nach fünf Minuten war der Spuk vorbei und der Mann in Handschellen abgeführt.
Unterwegs machten wir Bekanntschaft mit einem 70-jährigen Motorradfahrer auf einem 50-jährigen chinesischen Chopper, mit einem albanischen Gipser aus Spreitenbach und mit einem serbischen Haudegen à la Bud Spencer, der auf unsere Frage nach Sehenswürdigkeiten nur meinte: “Montenegro/Albanien, nix nice”.
Problemlos passierten wir die Grenze nach Griechenland. Minus zwei Grad auf fast 1’000 M.ü.M. motivierten uns, unser Zelt gegen ein warmes Bett einzutauschen. Dusche inklusive. Und Jokerspiel statt selber kochen. Am folgenden Morgen rasch von den Bergen ans Meer hinunter, griechischen Salat und einen power nap in der Sonne am Mittag, Risotto und Frisbee am Abend. Der Zeltplatz kostet nichts, da wir noch vor der Vorsaison hier sind. Die Uhr zeigt 23.49 und der Kilometerzähler 2’439.