Gletscherwelten
Vor der Einreise nach Alaska bin ich ein wenig unruhig, da ich kürzlich im Iran war und deswegen ein US-Visum bräuchte. Dank dem Pass-Austausch in Südkorea kriegt der Grenzbeamte jedoch nichts davon mit und ich werde in Alaska Willkommen geheissen. Die erste Nacht verbringe ich in einem ehemaligen Schulbus, der glücklicherweise noch immer Regenfest ist. Hier lerne ich Kyle und Stina kennen, die gerade innerhalb von 2 Wochen von der Ostküste nach Alaska gefahren sind. Sie erzählen mir von einer “ADV Rider Tent Space Map”, auf welcher Motorradfahrer ein Zeltplatz oder ein Bett anbieten - umsonst.
Dies muss ich gleich ausprobieren und so lerne ich tags darauf Andy & Christine aus Anchorage kennen, die mir ihr Gästebett zur Verfügung stellen und mich am Abend mit Shrimps auf dem Grill empfangen. Als sie von meinen Plänen hören, geben sie mir die Adresse ihrer Sommerhütte in Homer auf der Kenai-Halbinsel, wo ich für 2 Nächte campiere und die Dusche und Küche mitbenutzen kann. In der Hütte selbst wohnt momentan ihr Neffe, der dort seine Sommerferien verbringt.
Nach Homer besichtige ich Whittier auf der Kenai-Halbinsel, das im 2. Weltkrieg als Basis für die US Streitkräfte diente. Die einzige Strasse dorthin führt durch einen kleinen einspurigen Tunnel, der alle halbe Stunde jeweils in eine Richtung befahren werden kann. Als wäre dies nicht genug, führt auch eine Eisenbahnstrecke durch denselben Tunnel, wodurch man mit dem Motorrad speziell Acht geben muss, um zwischen den Gleisen zu bleiben.
Von Whittier aus starte ich tags darauf eine Gletscher Tour mit einem Schnellboot. Der Preis ist zwar immens, dennoch war diese Tour sehr lohnenswert: Seeotter, Seelöwen, Vögel, 26 Gletscher & vieles mehr habe ich innerhalb von 5 Stunden gesehen. Danach geht’s zurück nach Anchorage wo ich Andy & Christine’s Haus für mich alleine habe, da sie in Homer sind. Was für ein Vertrauen!