In den Wäldern Sibiriens
Ab jetzt bin ich auf mich gestellt. Bevor auch ich die Mongolei verlasse, gehe ich auf eine 3 tägige Reittour in die prächtige Wildniss der Monoglei. Eine Gruppe konnte leider nicht organisiert werden, und so sind wir nur zu dritt unterwegs; Bagab, der Guide sowie der “Horseman” und ich. Wir reiten durch wirklich unberührte Natur, über Berge und Wiesen, durch Wälder und Flüsse, vorbei an einsamen Seen. Abends stellen wir jeweils das Zelt auf, kochen lokale Spezialitäten auf dem Gasgrill und geniessen die Ruhe. In der Nacht können die Vierbeiner, bis auf das Leitpferd, alle frei grasen und die Freiheit geniessen.
Am zweiten Tag erreichen wir den schwarzen See mit seinem wundervollen Sandstrand. Wegen Regen und kühlem Wetter liegt Baden leider nicht drin und so vertreiben wir uns die Zeit mit Fischen und Fotografieren. In der Nacht sind die Pferde nervös, wiehern andauerend und beim Zelt sind wilde Tiere zu hören, die in den Plastiksäcken nuscheln. Wir alle haben ein mulmiges Gefühl, nachsehen will aber wegen der Kälte und dem Regen niemand und so schlafen wir weiter. Am nächsten Morgen stärken wir uns mit einem grossen Frühstück, denn heute soll es einen 9 stündigen Ritt geben - auf den unbequemen Sätteln echt eine Herausforderung und grosse Anstrengung!
Zurück in Ulan Bator verlasse ich am nächsten Tag die Mongolei in Richtung Russland. Bevor es nach Vladivostok geht mache ich einen lohnenswerten Umweg an den Baikalsee. Die Strasse führt direkt der Küste entlang, welche viele Picknick und Campingmöglichkeiten bietet, die im Sommer angeblich bis zum letzten Winkel besetzt sind. In der Baikalgegend herrscht ein eigenes Klima und so fahre ich von Sonnenschein in den Regen. Da ich keine Lust habe bei Kälte und Nässe zu Zelten verbringe ich 2 Tage in einem hübschen Guesthouse in Tourka.
Die transsibirische Strasse, welche immer mal wieder parallel zur transsibirischen Eisenbahn verläuft, ist in hervorragendem Zustand. Dies bietet die Möglichkeit häufig schneller als erlaubt zu fahren, was auch die Einheimischen so pflegen. Anfangs geniesse ich die Natur mit den Wäldern, saftig-grünen Wiesen und Seen entlang der Strasse sehr. Nach ein paar hundert Kilometern stellt sich jedoch Langeweile ein, und am dritten Tag ist es mehr ein Müssen, als ein Dürfen. Entsprechend freue ich mich in Vladivostok anzukommen und einfach ein paar Tage am gleichen Ort zu verbringen.