Küstenwetter
Zwei Wochen nachdem das Motorrad in Vladivostok verpackt wurde, bin ich zurück auf der Strasse und fahre Richtung Alaska. Dabei folge ich zuerst dem Trans-Canadian Adventure Trail (TCAT), der zum Ziel hat so wenig wie möglich Teer unter den Rädern zu haben. Dank diesem entdecke ich wunderschöne abgelegene Orte und tolle Strassen/Wege.
Im Süden von B.C. (British Columbia), ist das Wetter extrem heiss und trocken, sodass überall Waldbrände ausbrechen, teilweise Strassen gesperrt sind und zehntausende Menschen evakuiert werden. Alsbald ich wieder in die Nähe der Küste komme, wird das Wetter unberechenbar und vorallem für lange Zeit regnerisch. So entscheide ich mich zwei Mal in ein Hotel zu gehen, um die Sachen zu trocknen und mir eine bequeme Nacht zu gönnen. Das schlimmste ist, die nassen Motorradkleider vom Vortag, nach einer regnerischen Nacht im Zelt, wieder feucht anziehen zu müssen.
Unerwarteterweise werde ich zweimal in Alaska einreisen; einmal davon ganz im Süden, in Hyder, das nur via Kanada ans Strassennetz angebunden ist. So gibt es keinen US Zoll, und der Pass muss nur bei der Wiedereinreise nach Kanada gezeigt werden. Der Abstecher ist dank dem Salmon Gletscher, dem Gletschersee und den Minen sehr lohnenswert. Ende Juli kann in Hyder sogar den Bären beim Lachs-Fischen von einer Plattform aus zugesehen werden, was ich leider knapp verpasse. Trotzdem habe ich unterwegs bereits 5 Bären, 2 Elche, Füchse, Eichhörnchen und viele andere Tiere gesehen :-)
Die restliche Route über den Cassiar und den Alaska Highway ziehen sich nicht zuletzt wegen dem Regen sehr in die Länge, wenngleich die Landschaften prächtig sind. An einem regenfreien Tag mache ich mich auf eine wunderschöne Wanderung im Kluane Nationalpark, wo dank dem Regen die Pfade teilweise zu Bächen wurden. Am Schluss sind die Schuhe dermassen durchtränkt, dass ich einfach durchs Wasser wate.